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Presse-Archiv 2005

Küstenabgeordnete fordern zukunftsfähiges Notschlepper-Konzept vom designierten Bundes-Verkehrsminister Tiefensee

14. November 2005 | Notschlepper-Konzept

Der neue CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, lässt Taten folgen: anlässlich des 7. Jahrestages der Strandung des Holzfrachters PALLAS vor der Insel Amrum am 28. Oktober diskutierte Ingbert Liebing während eines öffentlichen Kolloquiums zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste und der Insel- und Halligkonferenz in Husum über das zukünftige Schlepperkonzept.

Es bestand in der Diskussion Einigkeit zwischen den Politikern aller Parteien, dass die Ausschreibungskriterien für den Notschlepper überprüft werden müssen. Jetzt ist der nordfriesische Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing und der Abgeordnete Wolfgang Börnsen, Sprecher der CDU-Küstenabgeordneten, mit einem Brief an den designierten Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee herangetreten. Die Initiative wurde mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Wetzel (Niedersachsen) abgestimmt, die in der Diskussion gleiche Auffassungen vertreten hatte.

In der Vergangenheit hatte es bereits Einvernehmen darüber gegeben, dass für die Deutsche Bucht ein hochseetauglicher Notschlepper langfristig als Nachfolger für die derzeit gecharterte „OCEANIC“ gechartert werden soll. Die Ausschreibung wäre bereits in diesem Jahr erfolgt, hätte nicht das Bundesministerium für Verkehr versäumt, das Thema für den Haushalt 2005 anzumelden.

Nunmehr soll die Ausschreibung nach Haushaltsbeschlussfassung für 2006 erfolgen.

„Dies eröffnet die Chance, die Inhalte der Ausschreibung, die im Wesentlichen aus den Jahren 2000/2001 stammen, neueren Erkenntnissen anzupassen“, sagt Liebing. In Übereinstimmung mit zahlreichen Experten werden folgende Veränderungen für nötig gehalten:

  • Der Pfahlzug ist von 160 to auf 200 to zu erhöhen.
  • Die Geschwindigkeit ist von 17,5 Kn auf 19 Kn zu erhöhen.
  • Gas- und Explosionsschutz ist zwingend vorzusehen.
  • Das Stationierungskonzept ist dahin gehend zu überprüfen, dass die „Sicherheitslücke Nordwest“ vor der Insel Sylt geschlossen wird.

„Diese Veränderungen sind vor allem deshalb notwendig, weil im bisherigen Konzept die deutlich angestiegenen Schiffsverkehre von und nach den baltischen Staaten und Russland, die sich zum Teil verdoppelt haben und weiter steigen werden, nicht berücksichtigt werden konnten“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing. Es handele sich dabei weit überwiegend um alte Tanker und Containerschiffe, die über ein besonderes Gefährdungspotential verfügen.

Aber auch die neuen, moderneren Schiffe erfordern neue Maßnahmen, da diese Schiffe deutlich größer und schwerer sind – nicht zuletzt deshalb wird über neue Häfen und Elbvertiefung diskutiert.

Gas- und Explosionsschutz ist wichtig, um die Besatzung des Notschleppers zu schützen – sonst wäre der Schlepper bei bestimmten Gefahrenlagen gar nicht einsatzfähig.

„Wenn schon ca. 220 Millionen Euro in den kommenden Jahren für eine angemessene und zwingend nötige Notschlepperkapazität in der Deutschen Bucht eingesetzt werden, was unstrittig ist, dann sollte dieses Geld aber für einen zeitgemäßen Stand der Technik eingesetzt werden und einen zukunftssicheren Schutz für die gesamtdeutsche Nordseeküste bieten“, betont Ingbert Liebing.

Ingbert Liebing, MdB

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