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Presse-Archiv 2006

Bundesverkehrsministerium bestätigt: Notschlepper fehlte beim Orkantief „Britta“

21. November 2006 | Notschlepper hatte Antriebsschaden

Das Bundesverkehrsministerium hat es jetzt bestätigt: Beim Orkantief „Britta“ am 31. Oktober war der Notschlepper des Bundes, die „Neuwerk“, für Notschleppeinsätze nicht voll einsetzbar. Deshalb lief das Schiff nicht auf die Position fünf Seemeilen südwestlich der Insel Süderoogsand aus, wie es das Notschleppkonzept bei einer Sturmwarnung ab acht Windstärken vorsieht. Als Begründung wird ein Antriebsschaden angegeben. Damit bestätigt das Verkehrsministerium die kritischen Darstellungen der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste, die den Vorgang öffentlich gemacht hatte.

Diese Informationen des Ministeriums gehen aus einer Antwort auf eine offizielle Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, MdB, hervor, der den Sachverhalt zum Anlass einer offiziellen Anfrage an die Bundesregierung genommen hatte.

Das Notschleppkonzept der Bundesregierung sieht vor, dass bei einer Sturmwarnung die drei Notschlepper, die für die Deutsche Bucht vorgehalten werden, auf besondere Bereitschaftspositionen auslaufen. Während die gecharterte „Oceanic“ ihre Position nördlich der Insel Norderney eingenommen hatte, sollte die bundeseigene „Mellum“ ihre Position rund um Helgoland einnehmen. Von dort aus hätte sie auch den Bereich vor Dithmarschen und Nordfriesland als Ersatz für die „Neuwerk“ einnehmen sollen. Wie es in der Antwort des Verkehrsministeriums heißt, nahm die „Mellum“ neben der Bereitschaft für Notschleppaufgaben zusätzlich die Bereitschaft für den nach Wilhelmshaven einlaufenden Tanker „Nordmerkur“ mit Tiefgang von 14,1m wahr.

„Wir hatten Glück, dass bei diesem Orkantief nichts passiert ist. Aber dieses Beispiel zeigt, dass das Notschleppkonzept noch Lücken hat, die im Ernstfall gefährlich werden können. Insbesondere die Sicherung der „Nord-West-Flanke“ vor Nordfriesland gibt weiterhin Anlass zur Sorge“, erklärte Ingbert Liebing, der ankündigte, diesen Fall aufzugreifen, um eine Optimierung des Notschleppkonzeptes zu erreichen.

Ingbert Liebing, MdB

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