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Presse-Archiv 2006

Dött/Liebing: Ökosystem Tiefsee – Greenpeace, Fischereiverband und CDU/CSU ziehen an einem Strang

01. Dezember 2006 | Schutz der Tiefsee

Zur Debatte des Antrags „Sensible Ökosysteme in der Tiefsee besser schützen“ im Deutschen Bundestag erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB, und der zuständige Berichterstatter für Meeresumweltschutz im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ingbert Liebing MdB:

Lange Zeit dachten wir, Leben sei ohne Sonne nicht möglich, weshalb davon ausgegangen wurde, dass in der Tiefsee kein Leben existiert. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse beweisen aber, dass es Zeit wird, in Bezug auf unsere Vorstellungen von der Tiefsee umzudenken. Kaltwasserkorallen, Seeberge oder sogenannte schwarze und weiße Raucher bilden einzigartige Biotope auf dem Grund der Tiefsee, deren Bedeutung für das Leben auf der Erde zwar noch weitgehend unerforscht, aber nicht von der Hand zu weisen ist.

Es hat in der Vergangenheit auf regionaler, nationaler und auch globaler Ebene bereits viele Anstrengungen gegeben, der Gefährdung der Meere zu begegnen. Aber gerade die Tiefsee, zu der vornehmlich Meeresregionen gehören, die außerhalb der nationalen Hoheitsgewässer liegen, ist bis heute unzureichend geschützt, und eine wirkungsvolle Kontrolle von Schutzmechanismen, z.B. Fischereiauflagen ist hier kaum möglich. Gleichzeitig zählen zwei Drittel der Erdoberfläche zum maritimen Lebensraum.

Die Bevölkerung der Meeresanrainer und die dort ansässige Wirtschaft leben in erheblichem Maße vom Meer und dessen Bewirtschaftung. Es geht beim Meeresschutz um schnelles Handeln und um eine faire und vernünftige Güterabwägung. Es ist unser Anliegen, die Meere insgesamt und das sensible Ökosystem der Tiefsee im Besonderen zu schützen und für nachkommende Generationen zu erhalten. Um sensible Tiefseehabitate effektiv schützen zu können, muss auch die Forschung in diesem Bereich entschieden vorangetrieben werden.

Da die Auswirkungen von zerstörerischen Fischereipraktiken und der allgemeinen Verschmutzung sowie in zunehmendem Maße auch die Folgen des Klimawandels auf die Meere zunehmend in den Blickpunkt der Öffentlichkeit dringen, haben wir Vertreter von Greenpeace und des Deutschen Fischereiverbandes an einen Tisch geholt, um die drängenden Probleme des Tiefseeschutzes zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Ergebnis ist der gestern im Bundestag verabschiedete Antrag, Er ist also ein ungewöhnliches Gemeinschaftswerk, das in Zukunft hoffentlich keine Ausnahme bleiben wird. Es ist ein Beispiel dafür, wie es gelingen kann, dass Politik und verschiedene Interessengruppen an einem Strang ziehen. So können wir es schaffen, umsetzbare und nachhaltige Politik zu betreiben.

Ingbert Liebing, MdB

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