CDU.de
'Presse'

Presse-Archiv 2008

Ausbau des Kreuzungsbahnhofes Lehnshallig lässt weiter auf sich warten

8. April 2008 | Ärgerliche Ausweichmanöver der Deutschen Bahn AG

Auch in diesem Frühjahr wird die Verlängerung des Kreuzungsbahnhofes Lehnshallig zwischen Niebüll und Klanxbüll nicht gebaut. Dies erfuhr der CDU-Bundestagsabgeordnete für Nordfriesland, Ingbert Liebing, MdB, am Montag (07. April) in einem Gespräch mit der Deutschen Bahn AG. Die Landesgruppe der schleswig-holsteinischen CDU-Bundestagsabgeordneten hatte sich in Berlin mit Mitgliedern des Vorstandes des DB-Konzerns getroffen und insbesondere über den notwendigen Ausbau der Schieneninfrastruktur gesprochen.

„Nachdem der Ausbau von Lehnshallig bereits für November 2007 angekündigt, aber nicht durchgeführt worden war, ist die nochmalige Verschiebung extrem ärgerlich. Die Ankündigung, dass diese Maßnahme nunmehr Ende Oktober 2008 erfolgen soll, ist dabei nur ein kleines Trostpflaster. Alle Beteiligten bei der Deutschen Bahn AG müssen endlich erkennen, dass der eingleisige Abschnitt zwischen Niebüll und Klanxbüll eine extrem hohe Relevanz für die Durchlässigkeit dieser hoch belasteten Bahnstrecke hat, an der die Verlässlichkeit der gesamten Westküstenmagistrale hängt“, erklärte Ingbert Liebing. Als besonders ärgerlich bezeichnete er die offizielle Begründung seitens der DB AG: bei den Planungen für die Baumaßnahme sei nicht rechtzeitig erkannt worden, dass die bisherige Signaltechnik nicht ausreiche, sondern ebenfalls umgestaltet werden müsse. Er könne nur hoffen, dass nunmehr mit Hochdruck an dieser Maßnahme gearbeitet werde, damit die Verlängerung des Kreuzungsbahnhofes Lehnshallig definitiv im Herbst erfolge. Die Maßnahme sei notwendig, damit innerhalb des Bahnhofes Begegnungsverkehr von zwei Zügen ohne Halt möglich sei.

In dem Gespräch der CDU-Politiker mit dem Bahnvorstand in Berlin hatte Liebing auch den vollständigen zweigleisigen Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll angesprochen. „Problematisch ist, dass der Ausbau der Schieneninfrastruktur in Deutschland generell hoffnungslos unterfinanziert ist“, erklärte Ingbert Liebing. Die DB AG hatte nochmals ihre für notwendig erachteten Maßnahmen in Deutschland dargestellt, die ein Gesamtinvestitionsvolumen von 15 Mrd. Euro umfassen. Davon sei allerdings nur ein Drittel durch Finanzierungsvereinbarungen zwischen der Bahn und dem Bund gesichert. Es fehlen also 10 Mrd. Euro für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland“, erklärte Ingbert Liebing. Grund dafür seien die enormen Zuwächse im Personen- und insbesondere im Güterverkehr auf der Schiene. In manchen Bereichen seien bereits heute die Verkehrsprognosen des Bundesverkehrswegeplans für das Jahr 2015 überschritten. Dieser hohe Kapitalbedarf für den Ausbau der Schieneninfrastruktur, der aus dem Bundeshaushalt nicht zu leisten sei, sei im Übrigen der entscheidende Grund für eine sorgsame Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG, um privates Kapital für diese Aufgabe zu gewinnen, erklärte Ingbert Liebing.

Für den vollständigen zweigleisigen Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll sei es vor diesem Hintergrund notwendig, dass das Land Schleswig-Holstein diese Maßnahme beim Bund anmeldet. Angesichts des hohen Investitionsstaus bei der DB AG sei nicht damit zu rechnen, dass die Bahn aus eigenem Interesse heraus die vollständige Zweigleisigkeit betreiben werde.

www.ingbert-liebing.de

zurück | Seite drucken
MdB Ingbert Liebing | Alle Rechte vorbehalten