CDU.de
'Presse'

Presse-Archiv 2008

Liebing: Sommerferienregelung muss geändert werden!

26. Juni 2008

Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes war zu Gast bei der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag. Ingbert Liebing, CDU-Bundestagsabgeordneter für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord und Mitglied im Tourismusausschuss erklärt: „Thema war auch die seit vielen Jahren und auf verschiedenen Ebenen diskutierte Erweiterung der Sommerferienzeiten, die besonders für das Tourismusland Schleswig-Holstein von großer Bedeutung ist.“

„Ganz und gar unbefriedigend ist unserer Ansicht nach der in der vergangenen Woche von der Kultusministerkonferenz beschlossene Kompromiss, der alle bisherigen politischen Bemühungen um die Verlängerung der Sommerferienregelung konterkariert“, so Liebing weiter.

Die Amtschefkonferenz der Kultusministerkonferenz (KMK) hat sich am 15.11.2007 mit der langfristigen Sommerferienregelung beschäftigt. Nicht nur von der Gesamtferiendauer her sondern auch von den Überlappungszeiträumen zwischen NRW, Niedersachsen und Bayern von weit über 2 Wochen kündigte sich hier eine Regelung an, die nicht im Interesse der Tourismuswirtschaft liegt.

Der durchschnittliche Gesamtferienzeitraum liegt derzeit noch bei 81,29 Tagen statt der von der Tourismusseite geforderten Ausschöpfung der 90 Tage. Die Überlappung der Ferienzeiträume der Bundesländer NRW, Bayern und Niedersachsen liegt weit über 2 Wochen. Das Sekretariat der KMK hatte angekündigt, dass NRW den Ferienbeginn in den Jahren 2012 bis 2017 aus pädagogischen und schulorganisatorischen Gründen um eine Woche nach hinten verlegen will. Sollte diese Ankündigung wahr gemacht werden, würde der Überlappungszeitraum zwischen Niedersachsen und NRW in den Jahren 2012 und 2015 beinahe den kompletten Ferienzeitraum umfassen (jeweils 37 Tage). Auch für Bayern bedeutet dieser Schritt eine Mindestüberlappungsdauer von 20 Tagen. Die wesentlichen Kritikpunkte sind in keiner Weise von der Kultusseite berücksichtigt worden.

Am 06. März 2008 fand die Ministerpräsidentenkonferenz statt. Die Ministerpräsidenten der Länder haben den Ball zurück an die Kultusminister gespielt: Diese sollen die Entscheidung über die Sommerferienregelung für die Jahre 2011 bis 2017 treffen. Die Ministerpräsidenten forderten sie dazu auf, dabei sowohl verkehrliche als auch ökonomische Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Die Regierungschefs baten die Kultusminister zudem, bei der Festlegung der Sommerferientermine den 90-Tage-Zeitraum so weit wie möglich auszuschöpfen. Um die Sommerferien zu entzerren, müssten sich allerdings auch die südlichen Bundesländer beweglicher zeigen.

Nun hat die Kultusministerkonferenz (KMK) eine Entscheidung zur Sommerferienregelung für die Jahre 2011 bis 2017 getroffen. Diese Entscheidung läuft auf eine durchschnittliche Gesamtferiendauer von 82,5 Tagen heraus. Damit wird der ursprünglich diskutierte Entwurf der KMK vom 19.04.2007 mit 81,3 Tagen durchschnittlicher Dauer nur unwesentlich verbessert und die Wünsche der Tourismusbranche nach Ausschöpfung eines 90-Tagezeitraumes leider überhaupt nicht erfüllt.

Besonders die beabsichtigte Regelung für das Jahr 2014 mit nur 73 Ferientagen ist für den Tourismus in Deutschland vernichtend. Durchschnittlich werden täglich rund 1 Million Übernachtungen in gewerblichen Unterkünften in Deutschland getätigt. Allein in den Ferienmonaten Juli und August waren es im Jahr 2007 42,7 Mio. bzw. 44,7 Mio. Übernachtungen. In den Monaten Juni und September waren es im vergangenen Jahr 35,8 bzw. 37,7 Mio. Übernachtungen von in- wie ausländischen Gästen davon vielen Familien mit schulpflichtigen Kindern. Im Vergleich dazu werden in den restlichen Monaten des Jahres durchschnittlich „nur“ 20 – 30 Mio. Übernachtungen gezählt.

Die Konzentration auf nur wenig mehr als 70 Tage wird sich zweifelsohne dramatisch auf die Auslastung in den touristischen Destinationen auswirken. Die Nachfrage wird das Angebot touristischer Leistungen bei Weitem übersteigen, während in den Randzeiten Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe in Deutschland erhebliche Leerstände und Umsatzrückgänge zu beklagen haben werden.

„Für diese Neuregelung der KMK habe ich kein Verständnis und habe mich daher an Ute Erdsiek-Rave, Ministerin für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein gewandt, damit sie sich für eine Korrektur im Sinne einer Verlängerung der Sommerferienregelung mit zeitlicher Streckung einsetzt“, erklärte Liebing abschließend.

www.ingbert-liebing.de

zurück | Seite drucken
MdB Ingbert Liebing | Alle Rechte vorbehalten