Presse-Archiv 2009

Liebing: Baukultur hat große Bedeutung für den Tourismus

13. Februar 2009

Mit der Bedeutung der Baukultur hat sich der Tourismus-Ausschuss des Deutschen Bundestages in dieser Woche in einer öffentlichen Anhörung befasst. Der CDU-Abgeordnete für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, Ingbert Liebing, MdB, der dem Tourismusausschuss angehört, nahm an der Diskussion teil und brachte dabei insbesondere seine Erfahrungen mit der friesischen Baukultur ein, die er als Bürgermeister auf Sylt hatte sammeln können.
Dabei warb Liebing im Anschluss dafür, nicht nur auf die Architektur touristischer Bauvorhaben zu achten. Wichtig sei auch die „Alltagsarchitektur“ in besonderen Lagen, um bestimmte Ortsbilder zu erhalten.

Kritisch hinterfragte Liebing im Ausschuss manche Anforderungen von Denkmalschutzbehörden, dass sich An- und Ergänzungsbauten oder Lückenschließungen im Umfeld von diesen deutlich absetzen müssten. Dies werde von vielen Touristen oftmals als architektonischer Bruch empfunden.
Ewas mehr Einfügung in das historische Bild sei manchmal verträglicher, meinte Liebing. Die Ausschussberatung und Anhörung von Fachexperten machte die hohe Bedeutung der Baukultur für den Tourismus deutlich:

Städtebauliche Qualität, historische Architektur, denkmal-geschützte und originale Bausubstanz, regionaltypische Bauweisen und eine ansprechende, ästhetische Gestaltung von Neubauten sind sehr wichtig für die Attraktivität von Reisezielen. Dies gilt besonders für die Architektur der Hotellerie, der Gastronomie und der touristischen Infrastruktur. Außerdem sind lokale Bautraditionen identitätsstiftend für die Bevölkerung und machen touristische Regionen unterscheidbar. Dabei spielt die Bewahrung und touristische Vermarktung des architektonischen Erbes von Städten und Regionen wie z.B. Backstein-Architektur, Fachwerkhäuser, Umgebindehäuser, alpenländischer Baustil und reetgedeckte Gebäude eine wichtige Rolle.
Die große Bedeutung der Baukultur für den Tourismus und die erfolgreiche Vermarktung sollte in der Branche stärker erkannt und berücksichtigt werden.
Die Ausschreibung von Preisen für gute Tourismusarchitektur oder gelungene Baukultur mit touristischer Vermarktung könnte dabei hilfreich sein. Die Aufnahme des Themas Architektur in touristische Ausbildungsgänge und umgekehrt des Themas Tourismus in Architektur-Studiengänge wäre ein weiterer wegweisender Schritt. Wichtig ist auch ein Abbau des teilweise erheblichen Investitionsstaus im Gastgewerbe vor allem im ländlichen Raum und die Berücksichtigung ästhetischer Kriterien bei Renovierungs- und Ausbaumaßnahmen.

www.ingbert-liebing.de

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