Der Tourismus in Deutschland hat sich als besonders krisenresistent herausgestellt. Mit 350 Mio. Übernachtungen ist Deutschland inzwischen das Tourismusland Nummer 1 in Europa. Zwar seien Umsatzrückgänge im Gastgewerbe zu verzeichnen, aber insgesamt sei vor allem die Binnennachfrage der stärkste Stabilisator für den Tourismus. Während einzelne Bundesländer jedoch Rückgänge verzeichnen mussten, z.B. das Saarland oder Bayern, konnten gerade die norddeutschen Länder Wachstum verzeichnen. „Dies sind alles gute Nachrichten für die in Schleswig-Holstein wichtige Branche des Tourismus“, erklärte Ingbert Liebing, MdB, Bundestagsabgeordneter für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord und Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Tourismusausschuss, nach einem Gespräch der Arbeitsgruppe Tourismus der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband, in dessen Rahmen Prof. Dr. Feige die Ergebnisse des jüngsten Sparkassen-Tourismusbarometers für ganz Deutschland präsentierte.
Wie Feige weiter darstellte, sei von einem weiter boomenden Städtetourismus auszugehen. Auch Seen und Küsten seien im Trend: das Wasser ziehe die Menschen an.
Generell bestehe viel Bewegung im Markt. Wer gute Leistungen anbiete, habe auch Chancen. Dies zeige z.B. die boomende Kreuzfahrt-Reederei AIDA, die im vergangenen Jahr Zuwächse von 30% verzeichnen konnte.
Investitionen seien in den vergangenen Jahren vor allem in der Freizeitwirtschaft erfolgt. Während von 2006 bis 2008 insbesondere Großinvestitionen im Vordergrund standen, seien es im vergangenen Jahr und in diesem Jahr vor allem die kleineren Einrichtungen, die stärker investieren wollen, während die großen Freizeitparks zurückhaltender würden. Dennoch sei auch hier von schnelleren und größeren Investitionszyklen auszugehen.
Im Mittelpunkt der Diskussion der CDU/CSU-Tourismuspolitiker mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband sowie dem Tourismusexperten Feige stand die Frage nach politischen Handlungskonzepten. Darauf erfolgte eine klare Antwort: Nötig seien Rahmenbedingungen für Innovationen, Investitionen, für Wettbewerbsfähigkeit in Europa und zur Erschließung internationaler Märkte. Dafür habe bislang oft die Finanzkraft gefehlt.
Liebing sieht gerade in diesem Zusammenhang die aktuelle Entscheidung der christlich-liberalen Koalition in Berlin für einen abgesenkten Umsatzsteuersatz im Beherbergungsgewerbe als „genau passenden Hebel“ an, um in diese Richtung Bewegung zu befördern. Mit einer besseren Wirtschaftlichkeit der Beherbergungsbetriebe könnten neue Innovationen und Investitionen ausgelöst werden. Angesichts von 21 Ländern in der EU um Deutschland herum, die bereits den abgesenkten Umsatzsteuersatz eingeführt haben, sei diese Maßnahme auch ein Beitrag zur besseren Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Tourismuswirtschaft in Europa.
Für das Jahr 2010 erwartet Prof. Feige eine leichte Erholung der Konjunktur mit positiven Auswirkungen auf den Deutschlandtourismus. Die Binnennachfrage könne weiter steigen – auch wenn Umsatzrückgänge nicht auszuschließen seien.
„Insgesamt zeichnet das Sparkassen-Tourismusbarometer das Bild einer starken und leistungsfähigen Tourismusbranche in Deutschland, die auch die aktuellen Herausforderungen der Krise mit Optimismus bestehen kann. Dazu tragen auch stabilisierende Entscheidungen der Regierungskoalition in Berlin bei“, erklärte Ingbert Liebing abschließend.
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