Auf Einladung des Bundesverbandes der Deutschen Omnibusunternehmer stellte Ingbert Liebing, Bundestagsabgeordneter für Nordfriesland und Dithmarschen-Nord, vor Vertretern deutscher Touristikunternehmen die Ziele der Koalition für ländliche Räume und den ländlichen Tourismus vor. Als Vorsitzender der Koalitionsarbeitsgruppe ländliche Räume und Obmann im Tourismusausschuss, skizzierte Liebing Wertschöpfungspotenziale und sprach über die Bedeutung der Mobilität:
„Der Tourismus stellt ein wirtschaftliches Schwergewicht in Deutschland dar. Jährlich werden in Deutschland knapp 280 Mrd. Euro von Reisenden und Urlaubern umgesetzt. Mit direkten und indirekten Auswirkungen trägt der Tourismus damit zu knapp 10% der Wertschöpfung und ca. 12% der Beschäftigung in Deutschland bei.
Der Deutschlandtourismus hat 2011 mit 394 Millionen Gästeübernachtun-gen eine neue Rekordmarke erreicht. Allerdings zieht es die Touristen hauptsächlich in die großen Städte. Einige ländliche Regionen hinken beim Wachstum hinterher. Gerade in strukturschwachen ländlichen Räumen hat der Tourismus eine besondere Bedeutung für Einkommen und Arbeitsplät-ze. Mehr Urlauber und Gäste aus dem In- und Ausland können auch dazu beitragen, dass die ländlichen Räume die Herausforderungen des demo-grafischen Wandels besser meistern.
Nach neuen Prognosen wird die Einwohnerzahl Deutschlands trotz Zuwan-derung bis Mitte diesen Jahrhunderts um 12 bis 17 Millionen Einwohner sinken. Dies wird vor allem die ländlichen Räume treffen. Damit diese nicht leerlaufen, wollen wir als Union das wirtschaftliche Potential aktivieren.
Der im November auf Antrag der Koalitionsfraktionen gefasste Bundes-tagsbeschluss „Zukunft für Ländliche Räume - Regionale Vielfalt sichern und ausbauen“, enthält insgesamt 105 konkrete Maßnahmen, mit denen wir bestehende Projekte zu Gunsten der ländlichen Regionen Deutschlands bündeln, Maßnahmen beschleunigen und neue Anregungen geben. Neben einer dezentral gestalteten Energiewende, die dafür sorgt, dass neue Arbeitsplätze auf dem Lande entstehen, sorgt auch die Tourismusförderung dafür Wertschöpfungspotenziale der Regionen zu heben.
Ein wichtiger Meilenstein ist das Projekt der Bundesregierung 'Tourismus-perspektiven in ländlichen Räumen'. Anfang diesen Jahres hat das Wirt-schaftsministerium nach zwei Jahren Vorarbeit gemeinsame Handlungs-empfehlungen zur Förderung des Tourismus in ländlichen Räumen erarbei-tet. Dabei stellt die Mobilität ein wichtiges Handlungsfeld dar. Touristische Verkehre sollten stärker mit dem öffentlichen Personennahverkehr ver-knüpft werden und neue Finanzierungsinstrumente, wie Gästekarten, ge-nutzt werden. Busreisen in die Städte könnten auch das Umland oder die ländlichen Regionen einbeziehen. Dafür müssen alle Akteure in der Tou-rismuswirtschaft stärker zusammenarbeiten und Verbünde organisieren.“
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Bundes-ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Projekts "Tourismusper-spektiven in ländlichen Räumen" Handlungsempfehlungen gebündelt und einen Praxisleitfäden erstellt. Dieser kann hier heruntergeladen werden:
http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=546280.html
Seit Im vergangenem Jahr beschäftigte sich die Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und FDP in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit der Zukunft der ländlichen Räume. Die Arbeitsgruppe, die von Ingbert Liebing geleitet wurde, hat von der Fraktionsführung den Auftrag zur Erarbeitung eines inte-grierten Handlungskonzepts erhalten, das der Deutsche Bundestag im November 2012 verabschiedet hat. Dieser kann hier heruntergeladen wer-den: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/116/1711654.pdf
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