Die Mitglieder des Arbeitskreises Küste der CDU/CSU-Fraktion im Deut-schen Bundestag nutzten heute einen Besuch des Verbands Deutscher Reeder (VDR), um sich über die aktuelle Lage, Herausforderungen und Perspektiven der deutschen Schifffahrtsbranche zu informieren. Dazu begrüßte Ingbert Liebing, Vorsitzender des Arbeitskreises Küste, Michael Behrendt, Vorsitzender des VDR, Uta Ordemann, Geschäftsführerin des VDR, und Peter Sieber, Leiter der Vertretung des VDR in Berlin. Begleitet wurden die Vertreter des VDR von Senator Axel Gedaschko, Präses der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit. „Durch die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise und die damit verbundenen Einbrüche im Welthandel ist die Schifffahrtsbranche unverschuldet äußerst stürmischen Zeiten ausgesetzt. Der Arbeitskreis Küste wird der Branche und den zahlreichen, von ihr abhängigen Zulieferern in dieser Zeit existenzieller Bedrohung zur Seite stehen und dazu beitragen, schnelle und unbürokratische Hilfe zu organisieren. Hierbei geht es nicht in erster Linie um die Bereitstellung zusätzlicher Gelder, sondern zunächst um die vereinfachte Abwicklung von Förderprogrammen“, so Liebing.

Zuvor hatte Michael Behrendt deutlich gemacht, dass die Folgen der Weltwirtschaftskrise derzeit weitere verbandsrelevante Themen, wie umweltpolitische Herausforderungen und die Bedrohung der Freiheit des Seeverkehrs durch die Piraterie, überdecken. Besonders schwer von der Krise getroffen ist nach Angaben des VDR-Vorsitzenden insbesondere der Mittelstand, der den größten Teil der Schifffahrt ausmache und zum Teil nicht die benötigten Betriebsmittel aufbringen könne. Vor diesem Hintergrund warb Michael Behrendt für die Vereinfachung der Verfahren zur Beantragung von KfW-Mitteln, um dem Mittelstand einen praktikablen Weg zu eröffnen, schnell an die dringend benötigten Finanzmittel zu kommen. Diese Forderung stehe insbesondere in Zusammenhang mit den derzeit schwierigen Finanzierungsbedingungen im Schiffbau.
Um in dieser kritischen Situation gegenzusteuern und die gefährdete maritime Branche in die Lage zu versetzen, aus der Krise gestärkt hervorzugehen, erarbeiten nach Angaben von Senator Axel Gedaschko die norddeutschen Bundesländer ein gemeinsames Konzept, welches direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel gerichtet ist. „Ein abgestimmtes Vorgehen und konkrete Absprachen aller betroffenen Akteure ist in dieser schwierigen Situation von größter Bedeutung. In diesem Zusammenhang möchte ich auf das „Maritime Bündnis“ verweisen, einem außergewöhnlichen Zusammenschluss öffentlicher und privater Akteure, das in den letzten Jahren bereits zur Stärkung des Schifffahrtsstandorts Deutschlands beitragen konnte“, erklärte Liebing abschließend.
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