CDU.de
'Politik'

aktuelle themen

Besuch im Stasigefängnis Hohenschönhausen

Jugend-Newsletter

Kürzlich habe ich zusammen mit meinen Büromitarbeitern die Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin besucht, um mich über den Terror und das Unrechtsregime der SED (Sozialistische Einheitspartei) in der ehemaligen DDR zu informieren. Hohenschönhausen war das größte Stasi-Untersuchungs-Gefängnis in der DDR. Heute führen ehemalige Gefangene der Staatssicherheit (Stasi) durch die bedrückenden Gefängnisgänge und erzählen aus eigener Erfahrung von den Foltern und Qualen, die sie in Hohenschönhausen und anderen DDR Gefängnissen erleiden mussten.

20 Jahre nach dem Mauerfall macht sich eine zunehmende Ostalgie breit. Verbrechen und Terror in der ehemaligen DDR werden oftmals verharmlost oder gar ignoriert. Auch führende Politiker behaupten, dass die DDR kein Unrechtsstaat war, so zum Beispiel der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern Erwin Sellering. Angesichts der bedrückenden Erlebnisse, die ich in Hohenschönhausen gemacht habe, sind solche Behauptungen menschenverachtend. Wir dürfen die Verbrechen und die Opfer des SED Regimes nicht vergessen. Von 1945 bis 1989 waren 40.000 Menschen in Hohenschönhausen inhaftiert, fast alle von ihnen unschuldig, da es sich nahezu ausschließlich um politische Gefangene handelte.

Uns begleitete in Hohenschönhausen der Schriftsteller Siegmar Faust. Er wurde in der DDR 33 Monate in Haft gehalten (davon 400 Tage in einer feuchten Kellerzelle), weil er eine Petition mit dem Namen „Gegen die Verweigerung von Menschenrechten“ in Umlauf brachte und literarische Werke in der Bundesrepublik veröffentlichen wollte. Andere gerieten in das Visier der Stasi, weil sie Aufhänger an der Jacke wie von der evangelischen Kirche mit der Aufschrift „Schwerter zu Pflugscharen“ trugen.
Den Vernehmern des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) in der DDR kam es darauf an, ihre Opfer psychisch zu brechen und Ihnen die Allmacht des Staates vor Augen zu führen. Dazu wurden auch bewusstseinsverändernde Drogen eingesetzt und die Stasi schreckte auch nicht davor zurück, ihre Opfer radioaktiv zu bestrahlen. Menschen, die Folter ausgesetzt sind, tragen nicht selten irreparable psychische Schäden davon. Sie beginnen zu schwitzen und zu zittern, wenn sie Personen in Uniform sehen, andere leiden an chronischen Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Angstzuständen.

Erstaunlicherweise gibt es auch Menschen, die die Folgen der Folter überwinden können. Einige der ehemaligen Betroffenen, die heute Führungen in Hohenschönhausen geben, sprechen davon, dass sie heute die Sieger der Geschichte sind. Der heute achtzigjährige Hans- Eberhard Zahn führt Besuchergruppen in seine ehemalige Zelle, um sich dort auf die kahle Holzpritsche zu setzen und zu den Besucher zu sprechen: „Heute haben wir die Schlüssel in der Hand, wir sind die Sieger, nicht die Anderen“. Für Hans Eberhard Zahn und andere ehemalige Gefangene ist es ein Triumph, heute Besuchergruppen durch Hohenschönhausen führen zu können.

Die Eindrücke in Hohenschönhausen waren erschütternd und tief beeindruckend. Mein Besuch in Hohenschönhausen hat mich darin bestärkt, dass diese Geschichte der SED Unrechtsdiktatur nicht vergessen werden darf. Die „Linke“ ist die Fortführung der SED unter anderen Namen. Ihre Vertreter tragen das politische Erbe der SED, die die Unterdrückung in der DDR zu verantworten hat und heute sitzen Vertreter dieser Partei wieder in Kreistagen, Landtagen und im Bundestag. Die „Linke“ darf in Deutschland niemals wieder politische Verantwortung bekommen.
Denjenigen von Euch, die nach Berlin kommen, kann ich einen Besuch in Hohenschönhausen nur empfehlen. Hohenschönhausen ist auch im Zuge von Klassenfahrten nach Berlin auf jeden Fall einen Besuch wert.

www.ingbert-liebing.de

zurück | Seite drucken
MdB Ingbert Liebing | Alle Rechte vorbehalten